Am vergangenen Dienstag stellte die Ortsfeuerwehr Barsinghausen ihre Einsatzkräfte einer besonderen Herausforderung: Ein intensiver Atemschutzübungsdienst, der nicht nur Kondition und Kraft, sondern auch Teamgeist, Durchhaltevermögen und mentale Stärke forderte. Ziel der Übung war es, den Ernstfall so realistisch wie möglich zu simulieren – und die Feuerwehrfrauen und -männer an ihre körperlichen Grenzen zu bringen.

Schon der Einstieg hatte es in sich. Ein eigens aufgebauter Belastungs-Parcours wartete mit schweißtreibenden Aufgaben auf die Atemschutzgeräteträger: Holz hacken unter schwerem Atemschutz, das Tragen von Gewichten über eine längere Strecke sowie das kraftzehrende Schütteln von Schläuchen. Bereits nach kurzer Zeit war klar, dass hier jeder Tropfen Energie gebraucht werden würde.

Doch dies war nur das Aufwärmen – die eigentliche Prüfung folgte in der Hindernisstrecke. Dort wurde ein Atemschutznotfall simuliert: Ein Kamerad „verunglückte“ in einer Grube, unfähig sich selbst zu befreien. Mit kompletter Atemschutzausrüstung und einer Gesamtlast von rund 110 Kilogramm musste er von den Übungsteilnehmenden gerettet werden.

Die Rettung war alles andere als einfach. Über eine steile Treppe, durch enge und verwinkelte Durchgänge und vorbei an künstlichen Hindernissen musste der bewusstlose Kamerad transportiert werden. Gleichzeitig sorgten Nebel, Hitze und plötzlich aufblitzende Lichteffekte für erschwerte Sichtverhältnisse und eine beklemmend realistische Atmosphäre – wie sie auch im Brandeinsatz jederzeit auftreten kann.

Hier zeigte sich, was Atemschutzeinsatz wirklich bedeutet: harte körperliche Arbeit, Teamarbeit bis an die Grenze der Erschöpfung und die unerschütterliche Bereitschaft, für den Kameraden alles zu geben. Schritt für Schritt, Schweißperle für Schweißperle arbeiteten sich die Trupps durch die Strecke – bis der „Verunfallte“ schließlich sicher ans Ziel gebracht war.

Die Übung forderte alles ab, doch gerade diese Belastung ist entscheidend für die Einsatzvorbereitung. Denn im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen, jede Bewegung trotz Erschöpfung funktionieren. Nur wer solche Situationen im Training durchlebt, ist auch in der Lage, sie im Einsatz souverän zu meistern.